Neue Opernkampagne

Ein wahrhafter Anführer sucht keinen Konsens, er formt ihn.

Martin Luther King, 1968

 

Opera Europa ist eine demokratische Organisation, der im Sinne der Mehrheit seiner Mitglieder agiert.  Gleichzeitig hat sie als supranationaler Dachverband die Verantwortung, die unterschiedlichen Sichtweisen zu koordinieren und die Oper in der ganzen Welt zu fördern.

 

Vor mehr als einem Jahrzehnt haben wir in Paris die Europäischen Operntage ins Leben gerufen, um die Theater für ein neues Publikum zu öffnen.  Heute bieten viele Opernhäuser ihre eigenen Tage der offenen Tür an, um das Publikum innerhalb und außerhalb ihrer Gebäude willkommen zu heißen. Nach unserer Rückkehr nach Paris im Herbst dieses Jahres wurde beschlossen, dieses Format mit einer neuen Kampagne zur Förderung der Oper in unseren Gemeinden zu aktualisieren.

 

Ziel ist es, über engagierte Opernbesucher hinaus Menschen anzusprechen, für die die Kunst keine zentrale Lebenserfahrung ist, die aber dennoch dazu beitragen, sie durch ihre Steuer mitfinanzieren. Ziel ist es, einen breiten Konsens der sozialen und politischen Unterstützung der Kultur zu schaffen.

 

Die Oper ist uns wichtig, aber sie ist nur ein Teil einer Kultur, die Kunst, Musik, Tanz, Theater, Film und alle kreativen Aktivitäten umfasst.  Sie mag aus Europa stammen, aber sie ist nicht mehr auf Europa beschränkt. Wir gehören zu einer Bewegung, die das Leben der Menschen auf der ganzen Welt bereichern will.

 

Die Bildung und Vermittlung steht im Mittelpunkt des Prozesses.  Um Kelly Pollock zu zitieren, vom Center for Creative Arts in St. Louis:

 

Der wahre Zweck der Kunstausbildung ist nicht unbedingt, mehr Tänzer oder Künstler zu schaffen.  Es geht darum, vollständigere Menschen zu erschaffen, die kritische Denker sind, neugierige Köpfe haben, die ein produktives Leben führen können.

 

Jeder hat eine Stimme.  Sie zum Klingen zu bringen ist eine grundlegende menschliche Funktion, die bis in die Anfänge der Menschheit zurückreicht.  Wir möchten die Freude am Singen, an der Musik und am Theater teilen, als Teilnehmer oder als Zuschauer.

 

Unser Motto ist:  Die Oper singt für die Gesellschaft.

Wie kann die Oper am besten ihre Beitrag leisten?  Unser Vorschlag ist ein Weltopern- oder Weltliedertag, nach dem Vorbild des Welttheatertages oder des Sporthilfetages.  Sein Zweck wäre eher nach außen als nach innen gerichtet. Welche konkreten Maßnahmen können Operngesellschaften und Opernbesucher ergreifen, um das Bewusstsein und die finanzielle und soziale Unterstützung für andere Bedürftige zu schärfen?

 

Der wichtigste Bedarf ist Bildung im weitesten Sinne: Musizieren mit Jugendlichen; handwerkliche Ausbildung; lohnende Beschäftigungsmöglichkeiten für junge Menschen.  In den nächsten Monaten werden wir untersuchen, wie wir diese Unterstützung am effektivsten an diejenigen weiterleiten können, die sie am dringendsten benötigen.

 

Zu diesem Zweck suchen wir nach Partnern und holen uns Expertenmeinungen dazu ein, wie man am besten die Unabhängigkeit in Planung und Durchführung einer solchen Kampagne gewährleisten kann.

 

Die Kampagne soll auf den Erfolg des World Opera Forum in Madrid im April dieses Jahres aufbauen, bei dem eine gemeinsame Opernkampagne als eines der dringendsten gemeinsamen Themen identifiziert wurde. Wir bauen daher auf unsere existierenden Verbindungen mit unseren Kollegen bei Opera America und Ópera Latinoamérica (OLA) auf und streben auch eine Zusammenarbeit mit Asien, Afrika und Ozeanien an.   

 

Erste Gespräche mit den Nord- und Südamerikanischen Verbänden haben ergeben, dass der Herbst ihre erste Wahl für eine Kampagne ist. Opera Americas National Opera Week beginnt am 25. Oktober 2019, was zufällig auch mitten in der Opera Europa Herbstkonferenz ist, wenn viele unserer Mitglieder zusammenkommen.

 

Der 25. Oktober wird auch schon als Internationaler Künstlertag begannen und ist der Geburtstag von Pablo Picasso, der vermutlich kultigste Künstler des letzten Jahrhunderts. Es ist auch der Geburtstag zweier Komponisten, die die wohl populärsten Opern und Operetten geschaffen haben: George Bizet mit Carmen und Johann Strauss mit Die Fledermaus. Der Tag hat auch noch mehr internationales Potenzial, zwei weltweit geschätzte Sängerinnen hatten an diesem Tag Geburtstag: Galina Vishnevskaya aus Russland und Barbara Cook aus den USA.

 

Ein solches Zusammentreffen der "Stars" muss ein Zeichen sein!

 

Die wichtigste und dringendste Frage des Lebens ist: "Was tust du für andere?

Martin Luther King (noch einmal)

 

Aktionsplan

November 2018 Wahl einer Beratergruppe des Vorstands von Opera Europa

Erste Kontakte zu Opera America und OLA

Dezember 2018 Konsultation mit Fachberatern

Kontakt mit ITI und UNESCO

Januar 2019 Arbeit an der Fertigstellung des Plans für den Weltoperntag

7. Februar 2019 Opera Europa Vorstand überprüft Plan in Barcelona

22./23. Februar 2019 Sitzung des Opera America Board in New York

März 2019 Entwurf des Plans für die Mitglieder im Frühjahrsrundbrief

18.-20. März 2019 Fundraising-Forum in Mailand

27. April 2019 Überarbeiteter Plan für die Vollversammlung in Antwerpen

Sommer 2019 Detailarbeit zur Vorbereitung der Kampagne

25. Oktober 2019 Start der Kampagne zur Herbsttagung

Dezember 2019 Abschluss der Kampagne für 2019